21.04.2015

Methode macht Kultur

Ich rege mich auf! Da habe ich viel Geld bezahlt, und dann ist es so ein schwacher Workshop! Ich merke, wie ich innerlich anfange zu kochen; die Finger trommeln auf meinen Block. DAFÜR bin ich extra nach Amsterdam gereist?!?

Letzte Woche nahm ich an einem Kurs über „Design Thinking“ teil. Ich rechnete aufgrund der Kursbeschreibung damit, die Kreativmethode von der Pike zu erlernen und ein eigenes Beispielprojekt durchgehen zu können.

Ich bekam nichts davon. Und doch waren die 2 Tage jeden Cent wert…

Ein Paradox? Keineswegs.

Design Thinking ist mehr als nur eine Methode. Sie inspiriert dazu, einen Blick auf unsere Arbeitskultur zu werfen – und siehe da: da gibt es Entwicklungsbedarf.

Mein Ärger hat mir verdeutlicht, wie starr ich selber bin. Ich wollte nicht von meinem Anspruch und meiner Erwartungshaltung abrücken. Ziemlich dumm, denn was ich schließlich bekam, war das:

  • am eigenen Leib zu erfahren, dass ich nicht alle Wege (womöglich auch die besseren) kennen kann
  • mich auf etwas einzulassen, Vertrauen zu haben, auch wenn ich den Prozess nicht ganz verstehe (wo kennen wir denn überhaupt ALLE Parameter?!?).
  • andere Sicht-, Denk- und Handlungsweisen zu akzeptieren (muss denn jeder einen Workshop machen, so wie ich es für richtig halte?)

Nicht klammern, sondern offen sein. So die Devise in dieser sich schnell verändernden Welt.
Und so hielt mir der Workshop einen Spiegel vor: Ja, es gibt noch viel zu tun (und die Methodenschritte lese ich einfach hier nach).