Gewinnspiel #1: Digitalisierung, und dann?

Gewinner #1: Thomas Kürten – GRATULATION!!
„Ich habe meine Website erneuert.“ „Stark! Ist sie jetzt responsive?“ „Ähm, sie ist scrollbar…“
(O-Ton, und eine Stimme davon ist die meine)
Digitalisierung: Die Wissensstände darüber sind breit gefächert! Es ist ein Thema, das Fantasie und Ängste gleichermaßen weckt – und das, obwohl digitale Vernetzung und Anwendungen vielerorts bereits Standard sind. Physische Objekte kommunizieren mittels Sensoren, wann sie gewartet oder nachbestellt werden müssen. Neue Technologien und Prozesse schaffen Beschleunigung, Vereinfachung und Verbesserung unseres (Unternehmens-)Alltags. Wer Sorge hat, dass Robotik und künstliche Intelligenz den Untergang der menschlichen Arbeit bedeuten, den beruhigt Matthias Horx in seinem „Zukunftsreport 2017“. Doch die Zukunftsfähigkeit einer Unternehmung hängt maßgeblich davon ab, wie besonnen sich Management und Belegschaft mit der Digitalisierung auseinander setzen: es gilt, sich damit vertraut zu machen (siehe Computerwoche) und Schritte – und eine Organisationskultur – zu definieren, mit denen technologische Neuentwicklungen sinnvoll ein- und umgesetzt werden können.
Tipp: Vom 10. bis 12. Mai 2017 findet in Berlin die erste Cube Tech Fair statt, bei der das Thema „Digitalisierung der Industrie“ mit Unternehmern und Managern sowie Startups und Experten aus der ganzen Welt beleuchtet wird.
Die heutige Frage lautet: Digitalisierung, und dann?
Wie stehen Sie zu diesem Thema? Was beschäftigt Sie in diesem Zusammenhang? Wie gehen Sie damit in Ihrer Unternehmung um? Unter allen Antworten, die am Montag, den 24.04.2017 als Kommentar unter diesem Beitrag oder auf der Facebook-Seite der WALDLICHTUNG abgegeben werden, wird folgender Preis verlost:
t3n Jahresabo, das Magazin für digitale Pioniere. Dahinter steckt yeebase media, ein Hannoveraner Medienunternehmen, das sich Themen rund um neue Technologien, das Web und digitale Geschäftsmodelle widmet.
- 4 Ausgaben plus T-Shirt
- Versand innerhalb Deutschlands
- ohne automatische Verlängerung
- Wert: 35 Euro inkl. MwSt
Mit Abgabe Ihres Kommentars stimmen Sie den Gewinnspiel-Teilnahmebedingungen zu.
Meine Beweggründe für dieses Gewinnspiel finden Sie hier.
Ich freue mich auf Ihre Meinung.
Herzliche Grüße.
Anna Brandes
Digitalisierung und alles mit „4.0“ habe ich lange Zeit uninteressiert an mir vorbeilaufen lassen. Erst als ich vor etwa fünf Jahren gemerkt habe, wie sehr die Digitalisierung bereits auf meinen Alltag Einfluss nimmt, habe ich angefangen mich mehr für das Thema zu interessieren. Ich bin inzwischen überzeugt, Auswirkungen der Digitalisierung werden in den nächsten Jahren unseren Alltag auf den Kopf stellen. Viele Berufsbilder werden überflüssig werden.
Wer in der Vorweihnachtszeit in den Innenstädten unterwegs war, wird gemerkt haben, dass zwar die Glühweinstände gut besucht waren, sich aber immer weniger Menschen in die Geschäfte verirren. Der Internethandel wird weiter zunehmen und kleine Boutiquen und Einzelhändler werden immer schwerer ums Überleben kämpfen müssen.
Wann war ich zum letzten mal in der Filiale meiner Bank? Vor 25 Jahren konnten sich die Schalterangestellten kaum eine Pause gönnen, während nun gähnende Leere an den Kassen herrscht. Bargeld holen wir am Automaten, Kontoauszüge am Drucker und unsere Konten und Depots führen wir online. Und wenn nun auch noch Kontoeröffnung, Identifikation und was sonst noch alles digitalisiert werden, dann braucht doch niemand mehr die kleine Volksbankfiliale an der Ecke.
Was ist mit autonomem Fahren? Werden unsere Kinder und Enkel noch Berufe wie Taxifahrer (Stichworte Tesla / Google / Uber), Lokführer, Bus- und LKW-Fahrer kennen? Schafft die Postzustellung per Drohne den Postboten ab?
Beruflich komme ich regelmäßig nach Asien. Was ich vor einigen Monaten in Bangladesch – nicht gerade als Mutterland der Digitalisierung verschrien – erlebt habe, hat mich nachhaltig beeindruckt: Ein Geschäftsfreund lud mich zum Essen in ein Restaurant ein. Am Eingang legte er sein Smartphone auf einen Tresen zum einchecken. Uns wurde daraufhin ein Tisch zugewiesen. Der Tisch war eingedeckt und die Speisekarten lagen bereit. Mein Geschäftsfreund fragte mich nach 2 Minuten, was ich essen und trinken wolle. Dann tippte er kurz auf dem Smartphone. Nach einer Minute wurden unsere Getränke an den Tisch gebracht und nach zehn Minuten kamen unsere Speisen. Und als wir damit fertig waren, konnten wir einfach aufstehen und gehen. Die fertige Rechnung konnte mir mein Freund schon auf den Stufen vor dem Restaurant auf seinem Smartphone zeigen. Der Betrag war da bereits von seinem Konto abgebucht. Faszinierende Technik, aber dieses Mittagessen lag mir besonders schwer im Magen.
Was fehlt in dieser digitalisierten Welt?
Es ist die zwischenmenschliche Kommunikation, die soziale Interaktion, die hier eingespart wird. Will ich das eigentlich? Wohin kann das im Zweifel führen? Werden wir irgendwann nur noch zuhause vor unseren Bildschirmen hocken, online einkaufen und mit Freunden, Verwandten, oder Nachbarn per Video-Chat sprechen?
Als Kinder sind wir früher nach der Schule mit Fußball unterm Arm nach draußen gerannt und haben uns mit unserem Freunden getroffen. Heute verabreden sich die Kinder über What’s App und schalten sich in interaktiven Netzwerken zum Spielen zusammen.
Welche Berufe wird es in zehn Jahren geben? Welche altbekannten Berufe haben noch Zukunft, welche neuen Berufe gibt es dann? Als was wird mein Sohn einmal arbeiten?
Heute sind es noch mehr Fragen als Antworten, die durch meinen Kopf schwirren. Die Antworten, die sich abzeichnen, gefallen mit nicht immer. Tatsache aber ist, dass die Digitalisierungswelle Tempo aufgenommen hat und auch deutsche Unternehmen auf ihr mitschwimmen müssen, um nicht im globalen Wettbewerb unterzugehen.
Was mich aber kümmert, sind die vielen Menschen, die irgendwann von der Größe und Gewalt dieser Digitalisierungswelle überrascht werden und die sich in diesem neuen Zeitalter nicht mehr wiederfinden werden. Was machen die ganzen Verkäufer, Fahrer, Kellner, Postboten usw., wenn ihre Arbeit eines Tages komplett digitalisiert ist? Bei allem Enthusiasmus über das, was Digitalisierung möglich machen kann, darf der Faktor Mensch nicht aus dem Fokus geraten.
Lieber Thomas,
ich danke Dir sehr für Deine persönliche Sicht auf dieses allumfassende Thema, das uns, wie Du schreibst, wie eine Welle erfasst (hat). Wird jeder von uns es schaffen, auf ihr zu reiten – oder droht Gefahr, dass Menschen untergehen?
Ich bin gespannt, welche weiteren Perspektiven es gibt.
Herzliche Grüße gerade vom Messestand (bin umringt von Drohnen, Robotern & Co.)
Anna