02.11.2017

Warum bist Du da?

Eine Philosopherei regt Gedanken an. Gefühle. Sie wirkt nach… auch bei mir an diesem heutigen Tag. Gestern diskutierten wir zu zwölft über das, was wir „Berufung“ nennen. Der Anlass für diese Philosopherei war das 10-jährige Ordinationsjubiläum von Birgit Mattausch. 10 Jahre im Kirchenamt. Sie schenkte mir ihr Vertrauen und wünschte sich den Austausch mit Menschen auf der WALDLICHTUNG zu diesem Thema, das sie selbst seit jeher bewegt.

Berufung…

Wann fühlen wir uns zu etwas berufen? Geht dies einher mit unseren Talenten, die zum Einsatz kommen? Mit unseren Idealen, die wir dabei verfolgen? Mit Glauben, der uns leitet?

Ist das Wort „Berufung“ womöglich zu mächtig und verursacht Druck? – „Brenne für etwas! Na los!“, sonst haben wir in der Startup-Szene schon mal gar nichts, aber auch sonst wo nichts zu suchen. – Oder geht es darum, wirksam zu sein, im Flow und gutem Gefühl mit dem, was ich tue? Vielleicht ja noch nicht einmal geknüpft an meinen Beruf.

Doch wie finden wir sie überhaupt? „Toxisch“, so beschrieb ein Gast die Zwänge und den Lärm um uns herum. Wer strebe nicht nach Rufen von außen – der Anerkennung, den „Likes“? Wer folge nicht auch mal falschen inneren Glaubenssätzen?

Außen, Innen – gibt es ein Drittes, jenseits davon?

Brüche mögen uns unserer Berufung näher bringen. In der Stille, während die Welle bricht, hören wir sie vielleicht. Und wenn wir erfüllt sind von ihr, unserer Berufung – kann sie scheitern? Verhindern Rahmenbedingungen womöglich so manches Mal, dass wir sie ausleben können?

Jemand sagte gestern, sie wäre dann glücklich, wenn sie nicht nach ihrer Berufung strebe.
Ein anderer sucht den Mut zur Neugierde und Verrücktheit, in der Hoffnung, seine Berufung darin zu finden.
Eine dritte ist einfach zufrieden mit dem, was sie tut.

Muss es mehr sein?