27.07.2016

Was bedeutet Arbeit?

Sommerferien, Hitzefrei… und wir diskutieren über Arbeit!?! Was treibt uns an?

Aristoteles sah in der Arbeit das Gegenteil von Freiheit. Frauen, Sklaven und Knechte übernehmen dieses notwendige Übel, während die Edlen dem Denken und Müßiggang frönen. Jahrtausende später zu Zeiten der Aufklärung ein Paradigmenwechsel: Sozialer Status ist keine Frage mehr der Geburt oder göttlichen Fügung, sondern Ergebnis der eigenen Tüchtigkeit. Arbeit wird plötzlich die Grundlage für Freiheit – wobei sie stets konnotiert ist mit „Plackerei“. Das Wort „arbeiten“ kommt von „sich quälen“…

Die Runde der letzten Philosopherei quält sich nicht. Arbeit macht Spaß, ist Berufung, stiftet Sinn, sie schafft die Grundlage zum Leben, ist Leben. Sie ist der Schlüssel zur Gesellschaft, lässt uns Teil von ihr sein. Aber birgt dies nicht auch eine Gefahr? Plötzlich ist das, was wir tun, identitätsstiftend. Wir sind, was wir arbeiten – wer arbeitslos ist, ist nichts? Was für ein Druck entsteht da in unserer Gesellschaft? Haben wir das Streben nach Produktivität und Optimierung schon so verinnerlicht, dass wir womöglich selbst unser stärkster Antreiber und härtester Richter sind?

Die spannende Frage für die Zukunft: Wenn mehr und mehr Jobs durch Maschinen erledigt werden (und ggf. so etwas wie ein Grundeinkommen die Basis aller absichert), worüber definieren wir uns dann? Um welche Mehrwerte wird es in Zukunft gehen? Sind dann nicht vielleicht solche Arbeiten, die auf Verbindung zwischen Menschen abzielen, die (endlich) wertgeschätzten? Eltern, Pfleger, Lehrer, Kreative, Denker…? Aristoteles würde sich freuen.

Ein Abend, der nachhallt und der mich dazu bewegt, meine eigene Sicht auf Arbeit zu hinterfragen…
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